
Sowohl Microsoft als auch SAP haben einen KI-basierten Assistenten in ihre Systeme eingebaut. Deren Integration soll nun dabei helfen, systemübergreifende Prozesse zu automatisieren und damit den Mitarbeitenden einen verbesserten Workflow bieten. Drei Fragen dazu an unseren Experten Florian Schlee.
Der große Vorteil einer KI ist es doch, dass sie kontextbasiert und situationsabhängig genau die Informationen zusammenstellt, die ich als Nutzender gerade benötige – weitgehend unabhängig davon, wo diese Informationen liegen. Im praktischen Alltag beutetet das, dass eine KI idealerweise über mehrere Systeme hinweg arbeitet. Die Integration von SAP Joule und dem Microsoft Copilot leistet genau das: Egal in welchem System ein Mitarbeitender arbeitet, der KI-basierte Assistent kann auch auf das jeweilig andere System und die darin gespeicherten Daten zugreifen. Ich kann also zum Beispiel in Microsoft Outlook über Copilot eine Frage stellen, die sich auf SAP-Daten oder Vorgänge bezieht. Und umgekehrt.
Die Systeme im Hintergrund müssen vernetzt sein und es sind entsprechende Rollenkonzepte notwendig, die den Nutzenden die benötigten Zugriffsberechtigungen einräumen. Und natürlich kommt es auch darauf an, inwieweit die Rohdaten für eine entsprechende Weiterverarbeitung geeignet und vorbereitet sind. Eventuell müssen da Zwischenschritte eingebaut werden. Gerade am Beispiel SAP und Microsoft zeigt sich, dass die Integration gar nicht so einfach ist. Der Microsoft Copilot kommt eher aus der „klassischen“ KI-Welt, seine Large Language Models (LLM) sind besonders gut darin, natürliche Sprache zu verstehen. SAP aber ist sehr zahlen- und ablauforientiert und dabei voll gespickt mit Fachbegriffen. Das alles muss das LLM dann auch richtig interpretieren.
Die Technologie steht bereit und die Auswirkungen auf unser Leben und unseren Arbeitsalltag sind längst spürbar. Die Effizienzpotenziale durch KI sind enorm – Unternehmen vergeben große Chancen, wenn sie diese jetzt nicht eruieren. Zudem ist die Verwendung von KI im unternehmerischen Kontext durchaus eine komplexe Angelegenheit. Da müssen verschiedene Fragen geklärt werden, vom täglichen Umgang mit einem KI-basierten Assistenten bis hin zu rechtlichen Fragen. Die beste Methode aus meiner Sicht ist, einfach zu starten, einfach ausprobieren, Orientierung finden und das Know-how sowie die Erfahrungen mit den Kolleginnen und Kollegen teilen. Viele nutzen die Technologie doch längst privat, spüren, wie es die Suche nach Daten und deren Aufbereitung zu Texten oder ähnlichem erleichtert. Und solche Vorteile möchte man auch im Arbeitsleben genießen.
Florian Schlee ist Senior Sales Account Manager Cloud & Technology Services bei Sycor. Im Rahmen des IAMCP (International Association of Microsoft Channel Partners) ist er mitverantwortlich für den Business Circle „SAP und Microsoft“. Hier tauschen die Partner Erfahrung aus und besprechen, wie die Systeme noch besser zusammenwachsen können.
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