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Serie | Training bei Software-Einführungen | Teil 5
Adaptives Lernen: Organisation und Ansätze
by Nicolas Fiedel

Adaptives Lernen: Organisation und Ansätze

22. Oktober 2025

Adaptives Lernen ermöglicht durch individualisierte Methoden effizienteres Lernen und vermittelt Teilnehmenden ein befriedigenderes Lernerlebnis. Aber was muss man bei der Organisation bedenken? Welchen Content muss ich erstellen und benötige ich eine intelligente Lernplattform dafür?

Zunächst einmal benötigen Sie keine intelligente Lernplattform. Die Methode stammt aus den 1970er Jahren und zu dieser Zeit wurde an – gar KI gesteuerte – Internetplattformen noch nicht gedacht. Ein modernes LMS-System kann adaptives Lernen effizient unterstützen, ist aber keine Voraussetzung.
 
Was Sie aber benötigen, ist ein möglichst gutes Bild über Rollen, Fähigkeiten, Kenntnisse und ggf. Präferenzen Ihrer Mitarbeitenden.

Die Methodik des adaptiven Lernens

Rollen definieren die Lernziele

Sie sollten wissen, wer in welcher Rolle welche Aufgaben hat, und welche Fähigkeiten und Kenntnisse dafür notwendig sind. Dies sind die Fähigkeiten und Kenntnisse, die am Ende eines Lernpfades erarbeitet worden sein sollten. Für jede Rolle werden Lernpfade erstellt, die auf diese Ziele hinsteuern.

Fähigkeiten und Kenntnisse markieren den Ausgangspunkt

Um ein Ziel zu erreichen ist es sinnvoll, den Startpunkt zu kennen. Wenn Sie zum Beispiel eine neue Software einführen, sich der Prozess, den diese unterstützt, aber nicht ändert, dann können Sie sich auf die Vermittlung der Bearbeitungsschritte in der Software konzentrieren. Damit gibt es eine gemeinsame Basis. Individuelle Unterschiede werden dann innerhalb eines Lernpfades adressiert.

Präferenzen schränken die Methodenauswahl ein

Wenn sie bestimmte allgemeine Lernpräferenzen Ihrer Mitarbeitenden kennen, sollte das in die Auswahl der Methoden einfließen. Haben einzelne Mitarbeitende keinen eigenen Computer oder haben in Ihrem Unternehmen bisher nur Präsenzschulungen stattgefunden, dann sollte der Schwerpunkt nicht auf E-Learnings liegen. Als Alternative können sie aber durchaus angeboten werden.

Die Themen bestimmen die Lernpfade

Die Definition der Lernpfade ist der Kernschritt des adaptiven Lernens. Anhand der definierten Ziele werden Methoden ausgewählt, die zum Ziel führen. Zunächst werden die Lernpfade in einzelne Schritte oder Module unterteilt, für die jeweils eigene Ziele definiert werden. Für jedes Modul werden eine oder mehrere Methoden zur Verfügung gestellt, durch die die Lernziele erreicht werden können. Je nach Komplexität des Themas können hier zum Beispiel Trainergeführte Trainings neben E-Learnings gestellt werden, oder ein Modul kann bei entsprechenden Vorkenntnissen übersprungen werden. Am Ende eines jeden Moduls sollte eine Lernzielkontrolle erfolgen und die Möglichkeit bestehen, das Modul ggf. mit einer anderen Methode zu wiederholen.

Nicolas Fiedel, Head of Personal & Digital Training

Nicolas Fiedel, 
Head of Personal & Digital Training

Um ein Beispiel zu nennen: Sie führen eine neue CRM-Software ein. Für das Modul Dokumentation von Kundenkontakten bieten Sie ein Trainergeführtes Training und eine bebilderte Anleitung zum Selbstlernen an. Außerdem besteht die Möglichkeit, direkt zur Lernzielkontrolle zu springen. Ihre Mitarbeiterin A kennt die Software bereits aus dem Unternehmen, in dem sie bis vor kurzem gearbeitet hat, und entschließt sich, das Modul zu überspringen. In der Lernzielkontrolle stellt sie fest, dass ihr doch noch die Sicherheit in den Unternehmensspezifischen Prozessen fehlt und konsultiert daraufhin die Anleitung. Nun ist der Test für sie kein Problem mehr.

Die passende Methode kennen Ihre Mitarbeitenden selbst

Wie lege ich aber fest, wer welche Methode wählen sollte? Hier können moderne Lernmanagementsysteme helfen. Sie analysieren das Lernverhalten von Lernenden und geben auf dieser Basis Empfehlungen. Sollte Ihnen ein solches System nicht zur Verfügung stehen, verlassen Sie sich aber ruhig auf die Selbsteinschätzung Ihrer Mitarbeitenden. Die meisten Menschen wissen, ob sie lieber etwas von einem Menschen erklärt bekommen, in ihrem eigenen Tempo ein E-Learning absolvieren oder durch Lesen und Ausprobieren lernen. Wichtig dabei ist, dass, wie im Beispiel beschrieben, der Wechsel der Methoden möglich ist und dass Ihre Mitarbeitenden verstanden haben, wie das System funktioniert und welche Verantwortung sie damit für den eigenen Lernerfolg haben.

Fazit

Adaptives Lernen erfordert eine präzise Vorbereitung, der Aufwand muss aber nicht ausufern . Oft reicht es schon, eine einfache Alternative zum Standard-Training anzubieten und das Überspringen einzelner Module zuzulassen. Nehmen Sie Ihre Mitarbeitenden mit auf den Weg und unterstützen Sie sie dabei, den richtigen Weg des Lernens für sich zu finden.

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Manager Change Management & Training
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