Bisher nutzte die Diehl SynchroTec Manufacturing (Wuxi) Co., Ltd. ausschließlich für die Buchhaltung und Lagerhaltung eine spezialisierte Software. Ein integriertes ERP-System nutze das Unternehmen noch nicht. Die Einführung von SAP R3 sollte die Situation schnellstmöglich verbessern: Aufwände für die Pflege von redundanten Daten sollten abgeschafft und effizienteres Controlling ermöglicht werden. Dafür setzten die Experten von Sycor auf die agile Projektmethodik SAP Activate – und stellten das neue ERP-System basierend auf Sycor.Automotive innerhalb von zehn Monaten live.
Die Diehl SynchroTec Manufacturing (Wuxi) Co., Ltd. – kurz: DST – wurde 2004 als Tochterunternehmen der Diehl Metall Stiftung & Co. KG mit Sitz im fränkischen Röthenbach an der Pegnitz gegründet. Das Unternehmen beliefert die Automobilindustrie mit Synchronringen für Getriebe. Einer der größten Kunden der DST ist die Volkswagen Gruppe. Wie bei jedem metallverarbeitenden Unternehmen hat der gesamte Bestand bei DST inklusive Rohmaterialien und Halbfertigprodukten einen hohen finanziellen Wert. Darum ist eine konsistente, exakte Führung des Lagerbestandes besonders wichtig. Der Bestand in der Fertigung stellte das Hauptproblem dar. Denn mit dem erfolgreichen Wachstum in den vergangenen Jahren hatte die Variantenvielfalt und Kundenbreite von DST enorm zugenommen. Insbesondere mit dem Hochlauf der Stahl-Synchronringe, die zusätzliche Fertigungsschritte und Outsourcing im Produktionsprozess erforderten, hatte die Komplexität derart zugenommen, dass eine Produktionsplanung in Excel nicht mehr haltbar war. Die Folge waren hohe Bestände und keine Transparenz. „Diese Excel-Methodik war zu ungenau und hat zu Dateninkonsistenzen zwischen Abteilungen geführt. Immer wieder fand man in unterschiedlichen Listen unterschiedliche Werte“, erläutert Elvira Olipitz, CFO bei DST, die Ausgangssituation und fährt fort: „Uns war klar, dass wir dringend ein integriertes System brauchen, das uns zuverlässige Daten liefert“.
Um die bestmögliche Lösung für die Diehl SynchroTec Manufacturing (Wuxi) Co., Ltd. zu finden, analysierten die Experten von Sycor die Prozesse des Unternehmens und optimierten sie gemäß SAP Best Practice. Eine besondere Herausforderung bei der Implementierung des neuen SAP R3 stellte die Datenaufbereitung dar: DST verfügt über hunderte von Artikeln, die auf Stücklisten mit bis zu sechs Ebenen basieren. Hinzu kamen komplizierte Arbeitspläne. Doch die Mitarbeiter waren es nicht gewohnt, mit solchen Stammdaten zu arbeiten. Daher wurde schon mehrere Monate vor Projektbeginn damit begonnen, die Daten zu bereinigen und in eine für SAP verwendbare Form für die Migration aufzubereiten. Zudem wurde für die bereits vorhandene MES Software an das ERP angebunden. „Sycor und unsere Key User haben alles gegeben, um die Daten rechtzeitig für den Go-Live bereitzustellen – und es hat geklappt: wir haben das Projekt in time and budget abgeschlossen,“ so E. Olipitz.
Mit seiner neuen SAP R3 Lösung kann DST seine Stammdaten bezüglich Artikel, Stücklisten und Arbeitspläne nun zentral pflegen. Die Produktions- und Materialplanung basiert auf dem direkt im SAP gepflegten Sales Forecast. DST kann somit schneller auf die im chinesischen Markt üblichen häufigen Forecast-Änderungen der Kunden reagieren und die Vorräte ohne Verzögerung anpassen. Ebenso können alle Abteilungen den Status von internen und ausgelagerten Lagerbeständen einsehen und analysieren. Nicht zuletzt kann DST nun sowohl seine Produktionskosten als auch die internen und extern vergebenen Fertigungsprozesse besser kalkulieren und kontrollieren. „Mit dem neuen SAP System hatten wir das Ziel, in Wuxi ein Controlling sowohl für die Finanzen als auch die Lagerbestände einzuführen, um den Anforderungen der Diehl Gruppe gerecht zu werden,“ erklärt Olipitz, „und das ist uns gelungen. Mit Sycor hatten wir während des gesamten Projekts einen extrem zuverlässigen und starken Partner an unserer Seite.“
Die Sycor Gruppe setzt seit 2015 auf agile Projektmethodiken basierend auf SCRUM. Gerade in größeren Projekten führt ein solches Vorgehen schneller zum Ergebnis. Zum ersten Mal in einem Projekt von Sycor China verwendete das Sycor-Team die agile Projektmethode SAP Activate. „Es war im Vorfeld etwas Überzeugungsarbeit notwendig, um alle Beteiligten für dieses Vorgehen zu gewinnen. Doch am Ende waren alle sehr zufrieden,“ erklärt Sycor-Projektleiter Falk Starke. Zum einen ermöglichte SAP Activate allen Beteiligten einen besseren Überblick über den Fortschritt des Projekts; zum anderen konnten Probleme dank des agilen Vorgehens schneller erkannt und behoben werden. Außerdem wurden die Key User stärker eingebunden als bei einer klassischen Wasserfall-Methode. Das führte zu einem höheren Engagement aller Beteiligten. Diehl-Projektleiter Marcus Dobermann ergänzt: „Ich bin sehr froh, dass wir auf Sycor und SAP Activate gesetzt haben. Dadurch war die Software für uns schneller sichtbar und nutzbar – und wir konnten unmittelbar Feedback geben und noch während der Implementierung darauf reagieren. Ich bin der Überzeugung, dass wir das Projekt ohne SAP Activate nicht so schnell und erfolgreich hinter uns gebracht hätten. Ein großes Lob an das Sycor-Team!“