Nicht erst seit pandemiebedingte Beschränkungen digitales Lernen in den Fokus gerückt haben, ist E-Learning eine effektive Methode, um sich weiter zu qualifizieren. Zumindest dann, wenn sie professionell und qualitativ hochwertig angewendet wird. Worauf es dabei ankommt und welche Trainingsinhalte sich besonders durch E-Learning vermitteln lassen, erläutert Jens Hirschfeld, Digital Learning Specialist bei Sycor.
E-Learning ist eine moderne Lernmethode, die es den Trainingsteilnehmer*innen erlaubt, flexibel zu der Zeit, an dem Ort und in der Geschwindigkeit zu lernen, die zu Ihnen und in Ihren Arbeitsablauf passt. Online-Trainings und Websessions gehören im weitesten Sinne zwar auch dazu, bei diesen sind die Teilnehmer*innen aber zumeist zeitlich gebunden. E-Learning im engeren Sinne meint jedoch multimediale Trainingseinheiten, die aus verschiedenen Komponenten bestehen und die jeder Lernende in seinem Tempo abarbeiten kann. Erklärvideos, Screencasts, Animationen und interaktive Lernerfolgskontrollen werden je nach Schulungsthema miteinander verwoben. E-Learnings lassen sich sehr gut mit anderen Lernmethoden, wie Remote- oder Präsenztrainings kombinieren: Bei diesem sogenannten Blended Learning entsteht Abwechslung und das Lerntempo kann individueller berücksichtigt werden.
Wie bei jedem Kurs oder jeder Schulung gilt: Das Wissen sollte interaktiv, ansprechend sowie unterhaltsam vermittelt werden und vor allem relevant für die Zielgruppe sein – mit Spaß das lernen, was einem wichtig ist. Beim E-Learning kommt diesen Grundsätzen aber nochmal eine besondere Bedeutung zu, denn ein gewöhnlicher Online-Kurs, bei dem der Lernende einfach Aufgaben abarbeitet oder sich schlicht Videos anschaut, wird schnell langweilig und ist sehr ermüdend. Zum Glück bieten aber gerade digitale Methoden viele Möglichkeiten, den Kurs aufzulockern. So kann man beispielsweise gut mehrere verschiedene Medien nutzen: Videos können sich mit Trainer-Sessions abwechseln, interaktive Aufgaben und flexibel gestaltete Lernerfolgskontrollen wie etwa Quizze oder ähnliches machen das Lernen abwechslungsreich.
Voraussetzung grundsätzlich ist allerdings, dass alle Teilnehmer*innen technisch gut ausgestattet sind. Video- und Tonübertragung sollten in guter Qualität möglich sein und Möglichkeiten zur Interaktion (z. B. mit der Maus) zur Verfügung stehen. Zudem wird eine Plattform benötigt, über die das E-Learning bereitgestellt werden kann. Ideal hierfür sind Lern-Management-Systeme, die eine individuelle Zuordnung und eine Nachverfolgung der Teilnahme ermöglichen.
Gerade weil sich beim E-Learning so viele Varianten der Wissensvermittlung flexibel kombinieren lassen, eignet es sich für fast alle Themen. Kurse für technische Grundlagen oder Anwenderschulungen lassen sich ebenso gut umsetzen wie komplexe Themen wie etwa Systemeinführungen oder individuelle Trainings zur Vertiefung. Wichtig für die Entscheidung, ob E-Learning oder ein trainergeführtes Training die richtige Methode ist, ist vor allem die Frage, wie schwer die Veränderung wiegt, in der geschult werden muss. Wenn Die Teilnehmer*innen einen großen Redebedarf haben könnten, ist die persönliche Betreuung in trainergeführten Kursen immer hilfreich. Blended Learning kann dann ein sinnvoller Ansatz sein.
Je eher die Zielgruppe daran gewöhnt ist, sich selbst mit Lernthemen zu beschäftigen, um so einfacher ist es, sie von den Vorteilen des E-Learnings zu überzeugen. Aber auch wenig technisch affine Menschen lassen sich begeistern, denn sie finden alle notwendigen Informationen an einer Stelle und können in der für sie passenden Geschwindigkeit sowie mit Wiederholungen lernen. Darum sollten E-Learning-Initiativen immer individuell und auf die Aufgabenstellung, das Unternehmen und die Zielgruppen zugeschnitten sein. Das steigert die Akzeptanz bei den Lernenden und nimmt Ängste. Gerade in Zeiten von Corona zeigte sich einmal mehr, dass digitales Lernen nicht nur ein Nischenprodukt ist, sondern Menschen, ob jung oder alt, eine Möglichkeit bietet, Wissen autark und in einem individuellen Tempo zu erlangen.