Eine gute Planung ist unumstritten die wichtigste Basis für nachhaltigen Geschäftserfolg. Doch wann ist eine Planung eigentlich gut genug? Wenn sie die Prozesse der verschiedenen Unternehmensbereiche so unter einen Hut bringt, dass Produkte abhängig von Angebot und Nachfrage hergestellt und ausgeliefert werden können, ohne dass zwischendurch Engpässe entstehen. Das geht nur durch eine weitgehend integrierte Planung.
Im geschäftlichen Alltag ist das oft leichter gesagt als getan. Denn die Ziele der einzelnen Unternehmensbereiche unterscheiden sich doch stark voneinander. Sie sind jeweils geprägt von spezifischen Bedingungen und Umgebungsvariablen. So möchte der Vertrieb beispielsweise möglichst schnell und flexibel auf Kundenanfragen reagieren können, während die Produktion abhängig von Lieferanten möglichst kostenoptimal arbeiten und das Lager seinen Bestand produktionsabhängig optimieren soll. Über die gesamte Supply Chain hinweg betrachtet, ergeben sich zahllose Abhängigkeiten, die nur durch eine integrierte Planung erfasst werden können. Denn jede Änderung eines kleinen Details, hat direkte Folgen in zahlreichen anderen Prozessen.
Die Supply Chain Planung ist somit ein äußerst wichtiger Teil des Supply Chain Managements. Sie soll Prognosen des künftigen Bedarfs liefern, um Angebot und Nachfrage nach einem Produkt im Gleichgewicht zu halten. Das heißt, sowohl die Absatz- und Beschaffungsplanung als auch die Bestands- und die Produktionsfeinplanung werden je nach Bedarf feinjustiert und jeweils aneinander angepasst.
Materialbedarfsplanung in SAP S/4HANA
Am Beispiel einer klassischen SAP Materialbedarfsplanung lässt sich gut verdeutlichen, was Supply Chain Planning in der Praxis bedeutet. Im SAP-System, bestenfalls schon in der Gestalt von SAP S/4HANA, laufen die Prozesse der vom Unternehmen genutzten Logistik-Module zusammen. Um ein Produkt zu planen wird aus den Materialstammdaten und den Produktionsanforderungen eine Stückliste errechnet. Nur Materialien genügen jedoch nicht – auch die Arbeit selbst (im SAP als Arbeitsplätze bezeichnet), Qualitätsvorgaben und zusätzliche Fertigungsmittel, wie zum Beispiel Schmierstoffe, müssen einberechnet werden. Es entsteht der Arbeitsplan.
Mit der Stückliste und dem Arbeitsplan ermittelt SAP nun den konkreten Bedarf. SAP S/4HANA arbeitet hier zusätzlich mit einer neuen Ebene, der Fertigungsversion. Bei späteren Änderungen geht so die ursprüngliche Planung nicht verloren, sondern bleibt als ältere Fertigungsversion gespeichert. Aus den verschiedenen Bedarfen – Primärbedarf (Anzahl der Endprodukte), Stückliste (Materialbedarf je Einheit), Sekundärbedarf (Anzahl der Einzelteile gemessen am Primärbedarf), Tertiärbedarf (Zusatzstoffe), eventuelle Zusatzbedarf durch Einberechnung einer Ausschussquote o.ä. – wird nun der Bruttobedarf errechnet. Um aber zu wissen, welche Materialien neu bestellt werden müssen, müssen der Lagerbestand und bereits laufende Bestellungen und ähnliches gegengerechnet werden. Schließlich aber steht der Nettobedarf fest.
Ob und wann nun aber wirklich nachbestellt wird, hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab. So kann die Bestellpolitik von Material zu Material variieren: Ein Geschäftspartner liefert beispielsweise periodisch feste Stückzahlen, ein anderer ganz individuell nach Einzelbestellung. Welches Vorgehen für Sie am besten passt, hängt wiederum unter anderem davon, wie groß Ihr Lager ist, wie lange die Produktion dauert, welche Lieferzeiten Ihre Kunden erwarten, wie individuell die Produkte und Losgrößen sind und so weiter und so fort. Und nun stellen Sie sich vor, nur eine Bedingung ändert sich. Ein Material ist kurzfristig nicht lieferbar oder eine dringende Großbestellung kommt rein. Sofort ändert sich der gesamte Planungsprozess – ohne integratives Supply Chain Planning wäre das Chaos kaum zu verhindern.
Optimierungspotenziale in der Lieferkette aufdecken
Die Logistik so weit wie möglich zu optimieren und zu automatisieren, gehört zu den alltäglichen Aufgaben in jedem Industrie-Unternehmen. Dennoch sehen wir in vielen Kundenprojekten, dass die Unternehmen die Möglichkeiten von SAP noch nicht ausnutzen. Wir kennen die Planungsprozesse der Supply Chain und viele branchenspezifische Best-Practises aus langjähriger Erfahrung. Sprechen Sie uns darauf an, gemeinsam mit Ihnen optimieren wir Ihre Planung – für spürbar mehr Effizienz in Ihrer Lieferkette.