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Workation 2024: Mein Arbeitsabenteuer in Schweden

14. August 2024

Im Frühjahr 2024 habe ich die Gelegenheit erhalten, für acht Wochen (von Anfang April bis Anfang Juni) eine Workation in Schweden zu machen. Das Kunstwort Workation leitet sich von den Begriffen „Work“ (Arbeit) und „Vacation“ (Urlaub) ab, welches eine Umschreibung für die Arbeit aus der Ferne darstellt.

Die Sycor bietet seinen Angestellten dieses Arbeitsmodell, also den Arbeitsplatz zu Hause gegen den in einem anderen Land zu tauschen, für längstens 120 Tage im Jahr an. Dieses Angebot habe ich sehr gern angenommen und freue mich, dass die Sycor diese Form des Arbeitens unterstützt.

Die Kombination aus Arbeit und Freizeit in einem anderen Land ist eine einzigartige und bereichernde Erfahrung, die eine andere Sicht auf ein Land bietet, als dies in einem Urlaub möglich ist.

Warum Schweden?

Schweden kenne ich bereits etwas durch meine Urlaubsreisen und habe das Land stets als fortschrittlich und mit einer guten digitalen Infrastruktur ausgestattet wahrgenommen. Was lag also näher, als Schweden ebenfalls als Ort für eine Workation auszuwählen.

Da ich diese Zeit in einem fremden Land gemeinsam mit meiner Frau an einem stationären Ort erleben wollte, entschieden wir uns dafür, eine Wohnung zu mieten, die neben einer guten Internetanbindung auch über einen separaten Arbeitsbereich sowie über eine Küche und alle anderen häuslichen Notwendigkeiten verfügt. Gebucht haben wir schließlich über airbnb, da es dort auch Angebote für einen längeren Aufenthalt zu günstigeren Konditionen gibt.

Außerdem können die meisten Schweden ausgesprochen gut Englisch sprechen, so dass die Kommunikation mit den Einheimischen auch möglich ist, wenn man wenig, bis gar kein Schwedisch spricht. Allerdings gilt auch hier, dass sich die Herzen mit ein wenig gesprochenem Schwedisch leichter öffnen lassen.

Warum Landskrona?

Landskrona liegt an der südlichen Westküste zwischen Malmö und Helsingborg in der aufstrebenden Öresundregion, die Schweden und Dänemark verbindet. Seit der Eröffnung der Öresundbrücke 2000 hat sich die Stadt positiv entwickelt. Landskrona ist gut über Autobahnen erreichbar und bietet historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die mittelalterliche Zitadelle, Theater, Museen und gepflegte Parkanlagen. . Nicht zu vergessen natürlich die unmittelbare Lage am Öresund, mit Promenade, einem neuen Hafen und neu angelegten Sportstätten für Jung und Alt.

Die gute Zuganbindung ermöglicht einfache Tagesausflüge nach Malmö oder Kopenhagen. Die Region vereint schwedische und dänische Einflüsse, was sich in Architektur, Küche und Dialekt widerspiegelt. Der südschwedische Dialekt Skånska kann anfangs herausfordernd sein.

Park von Landskrona.

Workation versus Urlaub

Im Gegensatz zum Urlaub, wo Erholung im Vordergrund steht, bleibt bei einer Workation die Arbeit Teil des Alltags, nur in neuer Umgebung. Die Flexibilität, remote zu arbeiten, ermöglichte es mir, die kulturellen und landschaftlichen Reize Schwedens zu erkunden.

Durch das Leben mitten in der Stadt tauchte ich intensiver in die schwedische Kultur ein und konnte weiterhin ungehindert arbeiten. So kannten wir die Nachbarn in „unserer Straße“. Wenn wir uns begegneten, wurden wir immer mit einem netten „hej, hej“ begrüßt. Und bei einem zufälligen Treffen während des Einkaufens oder in der Stadt, gab es auch das ein oder andere kurze Gespräch, welches auf Schwedisch, Englisch und mit „Händen und Füßen“ geführt wurde. Spaziergänge am Meer nach der Arbeit sorgten für eine ideale Work-Life-Balance. Auch habe ich die traditionelle schwedische Fika–Pause, bei denen man Kaffee und Gebäck in ungezwungener Atmosphäre genießt, sehr gerne in meinen Arbeitsalltag integriert.

Erlebnisse in Südschweden und der Öresundregion

Ein Highlight war der Besuch von Malmö während des Eurovision Song Contest 2024. Auch wenn ich den ESC nicht selbst besucht habe, war die Atmosphäre in der Stadt entsprechend.  Die Straßen waren lebendig und es gab mehrere Musikveranstaltungen, die man kostenlos besuchen konnte. Ein weiterer Höhepunkt war ein Tagesausflug in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, da Kopenhagen schnell und bequem mit dem Zug erreichbar ist und durch seine moderne Architektur und die Lage am Meer besticht. Aber auch die Stadt Älmhult, die Geburtsstadt des IKEA Gründers Ingvar Kamprad, ist einen Besuch wert. Denn hier befindet sich das einzige IKEA Museum der Welt, welches einen guten Einblick in die schwedische Designgeschichte bietet. Außerdem haben wir uns Jönköping, die südlichste Stadt am Vännersee, und das nahe gelegenen Husquarna, welches der Namensgeber der gleichnamigen Firma ist, angesehen.

Wanderungen und Natur

Die Natur beginnt unmittelbar vor den Toren Landskronas und bietet somit einige Ausflugsmöglichkeiten. Wir erkundeten den Fischerort Borstahusen, das Landschaftsschutzgebiet Sandbergen und die Insel Ven. Besonders gefallen hat uns das Gebiet am Kullaberg mit seinen beeindruckenden Klippen, die sich über das Kattegat erheben. Aber auch das Naturreservat Vattenrike bei Kristianstad und der Nationalpark Söderåsen haben uns die Möglichkeit geboten, die unberührte Natur Schwedens zu genießen. Da wir im April und Mai in Schweden waren, hatten wir zudem den Vorteil, auf unseren Wanderungen die Natur ohne Touristenmassen erleben zu dürfen. Und wenn wir doch auf andere Wanderer trafen, wurde immer mit einem beiderseitigen freundlichen „hej, hej“ gegrüßt.

Einblicke aus Schweden

    Was ist vor einer Workation zu beachten

     Workation bietet eine einmalige Möglichkeit, ein Land und dessen Bewohner außerhalb eines normalen Urlaubs kennen zu lernen. Man sollte jedoch rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen. Hier dazu ein paar Überlegungen:

    • Genehmigung des Arbeitgebers
    • Zeitliche Abstimmung mit Arbeitgeber und Kollegen
    • A1 Bescheinigung über den Arbeitgeber einholen (zwecks Arbeitserlaubnis im Ausland und um einen Wechsel des Sozialversicherungssystems zu vermeiden)
    • evtl. Auslandskrankenversicherung abschließen
    • Unterkunft oder Unterkünfte frühzeitig buchen – man benötigt eine postalische Anschrift
    • Internetanbindung vorher prüfen
    • Situation am Arbeitsplatz (ich habe mir einen höhenverstellbaren Schreibtischaufsatz mitgenommen, um den einfachen Arbeitsbereich ergonomisch zu optimieren)
    • Versorgung von Haus/ Wohnung/ Post etc. während der Workation
    • Zusätzlich anfallende Kosten für Unterkunft, An- und Abreise

    Mein Fazit

    Für mich war die Workation in Landskrona eine perfekte Kombination aus Arbeit und Freizeit. Die Möglichkeit zu dieser Art von Tapetenwechsel kann ich nur empfehlen. Neben tollen und interessanten Ausflügen am Wochenende gab es aber auch die unspektakulären Tage. Und das war gut so. Denn ich war nicht als Urlauber in Schweden, sondern habe dort gelebt, wenn auch nur auf Zeit. Daher sollte sich jeder, der eine Workation anstrebt, bewusst machen, dass sich auch in einer fremden Umgebung, in einem fremden Land, ein „gewöhnlicher“ Arbeitsprozess etablieren muss, da man eben nicht zur Erholung und zum Urlauben dort ist, sondern zum Arbeiten unter anderen Bedingungen.

    Insofern kann ich Workation jedem empfehlen, der offen für andere Kulturen ist und seinen Arbeitsalltag diesen neuen Bedingungen anpassen möchte. Für mich war es eine überaus positive Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

    Unsere Autorinnen und Autoren haben sehr unterschiedliche Berufe und kommen aus verschiedenen Bereichen und Standorten von Sycor. Alle schreiben aus ihrer persönlichen Sicht und von ihren persönlichen Erfahrungen.

    Stefan Klaß

    Senior Project Manager 

    Corporate IT

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    Bei Fragen rund um das Thema Mitarbeiterblog könnt ihr euch gerne direkt an mich wenden.

    Nele Mücke

    HR Specialist Recruiting & Active Sourcing
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