Der Begriff der Nachhaltigkeit taucht bereits seit längerem in diversen öffentlichen Diskussionen auf. Der Journalistin Ulrike App zufolge, „ist rund 30 Millionen Bundesbürger/-innen das Thema Nachhaltigkeit wichtig.“ Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich genau?
Am weitesten verbreitet und am anerkanntesten ist die Definition „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Die drei Elemente sind dabei immer Ökologie, Ökonomie und Soziales. Weltweites Ziel hierbei ist die Erfüllung der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.
Zugegebenermaßen, das Thema ist nicht komplett neu für mich, ich versuche bereits seit einigen Jahren mehr Nachhaltigkeit in meinen Alltag zu integrieren. Aber ich stelle auch immer wieder fest, dass es mehr Möglichkeiten gibt nachhaltig zu leben, als ich bisher dachte.
Den größten Hebel, den ich als Privatperson habe, um für mehr Nachhaltigkeit in der Welt zu sorgen, ist tatsächlich mein Verhalten und meine Macht als Konsument. Auf diese neue Konsumentenmacht haben mittlerweile auch viele Unternehmen reagiert und ihr Angebot entsprechend angepasst.
Um mir neue Anregungen zu holen, hatte ich mir das Buch „Dein Weg zur Nachhaltigkeit – 350 praktische Tipps für den Alltag“ schenken lassen. Es werden verschiedene Bereiche dargestellt, die einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben. Dazu gehören Ernährung, Kleidung, Strom, Elektronik & Internet, Plastik, Papier, Müll, Garten & Balkon sowie Freizeit & Events.
Viele der dazugehörigen Tipps wie bspw. den Energieanbieter zu wechseln in Richtung Ökostrom und Ökogas konnte ich schnell umsetzen und es fiel mir zudem sehr leicht. Abgesehen von geringfügig höheren Kosten merke ich davon nichts und weiß dabei auch noch, dass ich etwas Gutes bewirke. Beim Thema Ernährung ebenso, weniger, dafür besseres Fleisch kaufen, mich mindestens fünf Tage die Woche vegetarisch ernähren, Fairtrade-Kaffee kaufen,… Mülltrennen ist schon seit Jahren für mich Standard und nicht groß zu erwähnen.
Beim Thema Kleidung gibt es mittlerweile auch bereits diverse Anbieter-Alternativen. Und für meinen Balkon habe ich bienenfreundliche Pflanzen gekauft. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen mir die Umsetzung sehr viel schwerer fällt, u.a. beim Thema Reisen. Insbesondere Flugreisen verschlechtern die persönliche CO2-Bilanz enorm. Bestimmte Ziele in Europa lassen sich tatsächlich auch gut mit dem Zug erreichen (im Internet finden sich auch hierfür Alternativen), doch komplett aufs Fliegen zu verzichten, ist mir bisher nicht gelungen und wird es wohl auch in Zukunft nicht. Aber die eine oder andere Flugreise durch eine Reise per Zug oder Auto zu ersetzen, ist ja immerhin schon mal eine Verbesserung.
Und darum geht es letztendlich: kleine oder auch größere Schritte zu gehen in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Es gibt bei diesem Thema auch immer viel zu kritisieren (Greta Thunberg hat mal Salat von einem Plastikteller gegessen – uhhhh, böse). Kritisieren hilft allerdings an der Stelle nicht weiter.
Das einzige, was zählt, ist das eigene Handeln, jeden Tag aufs Neue. Bist du dabei 😊?
Fabian Kahle - Spezialist Qualitätsmanagement