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Fünf Tipps für ERP-Projekte in China
 

Fünf Tipps für ERP-Projekte in China

30. August 2017

Sie planen eine ERP-Implementierung beziehungsweise einen ERP-Rollout für einen bestehenden oder noch zu eröffnenden Standort in China? Erfahrungsgemäß haben Unternehmen in diesem Zusammenhang immer wieder ganz ähnliche Fragen. Was muss ich denn da beachten? – das ist oft die erste Frage, denn die meisten Unternehmen haben sich im Vorfeld kaum oder nur sehr wenig mit dem Thema ERP-Implementierung oder ERP-Rollout nach China beschäftigt. Es gibt natürlich ein paar Details, die man beachten sollte, aber neben den sprachlichen oder kulturellen Themen, sind das manchmal ganz banale Dinge.

1. Internetverfügbarkeit als Standortfaktor – eigentlich logisch

Oftmals ist die Standortfrage noch nicht geklärt, bevor wir als IT-Dienstleister kontaktiert werden. Das ist sogar ein Vorteil, denn bei der Wahl des zukünftigen Standortes sollten Sie besonders auf die Verfügbarkeit des Internets achten – und dabei können wir unterstützen. Die Internetgeschwindigkeit schwankt in China nicht nur von Gebiet zu Gebiet stark, sondern auch innerhalb eines Stadtgebiets, oft sogar von einem zum anderen Straßenblock. Schon hier ist es also erfolgskritisch, die richtige Wahl zu treffen. Außerdem hängt die Internet-Geschwindigkeit vom Anbieter ab. Hier lohnt es sich, vorher sehr genau zu vergleichen. Im Zusammenhang mit der Internetnutzung müssen Sie außerdem die Great Firewall of China beachten, die einige der gewohnten Internetseiten und -services blockiert. So funktionieren unter anderem Youtube und Facebook in China nicht. Sie wollen mit Ihren Mitarbeitern in China Instant Messaging-Funktionalitäten nutzen? Dann empfehlen wir den Einsatz von WeChat, dem chinesischen Instant Messenger, der auch im Business-Alltag immer mehr Einzug hält. Auf den Einsatz von WhatsApp müssen Sie in China verzichten.

2. Die Hardware-Frage

Wenn Sie keine unangenehme Überraschung erleben wollen, gilt es, eine weitere Besonderheit in China zu beachten: Einige Hardware-Komponenten sind nicht zugelassen im Reich der Mitte. Das kann zum Beispiel Geräte zum Herstellen von VPN-Verbindungen betreffen. Sollten Sie also im Hardware-Bereich auf einen firmenweiten Standard setzen wollen, sollten Sie vorher eingehend prüfen, ob die entsprechenden Geräte in China erlaubt sind. Sonst kommen schnell ungeplante zusätzliche Kosten für neue Devices auf Sie zu.

3. Golden Audit in Shanghai

Sollten Sie Ihren Standort in Shanghai haben, benötigen Sie ein Zertifikat, das Ihnen bescheinigt, dass Sie Ihre Finanzberichte gemäß den lokalen rechtlichen Bestimmungen des Golden Audits erstellen können. Das Golden Audit umfasst eine Reihe von Reports, für die verbindliche Inhalte und Formate festgelegt sind. Mit etwas Erfahrung lassen sich diese Anforderungen allerdings gut umsetzen. In anderen Städten gibt es übrigens ähnliche Anforderungen. Unabhängig davon, wo Sie Ihr Unternehmen in China ansiedeln, müssen Sie sich natürlich an die in China geltenden Grundsätze ordnungsmäßiger Rechnungslegung (China GAAP) halten, auch wenn ihre Unternehmenszentralen gemäß HGB, IAS, IFRS oder US GAAP operieren.

4. Golden Tax-System

Eine weitere Herausforderung stellt die Umsetzung der Golden Tax-Anforderungen dar. Gültige Rechnungen können in China ausschließlich über das Golden Tax-Verfahren erstellt werden. Für das Template-basierte Verfahren erhalten Sie bei den zuständigen Finanzbehörden Vordrucke, auf denen bereits eine Rechnungsnummer aufgedruckt ist. Das Golden Tax-System macht anschließend beim Rechnungsdruck folgendes: Es rechnet die oft sehr komplexen Steuern aus und druckt die Rechnungsdaten (Rechnungsempfänger, dessen Steuernummer, Rechnungssumme, Steuern) im von der Behörde vorgegebenen Format auf den Vordruck. Zusätzlich wird eine Zeichenkette, ähnlich einer digitalen Signatur, mit auf die Rechnung gedruckt – sie bestätigt die Echtheit der Rechnung. Die gedruckten Rechnungen sind allgemein als „Fapiao“ bekannt. Übrigens lässt sich das Format der Rechnungen nur mit einem speziellen Drucker drucken, den Sie ebenfalls von der zuständigen Finanzbehörde erhalten. Seit kurzer Zeit können Sie auch einen Server der Finanzbehörde online via Interface kontaktieren und die Rechnungsdaten schicken. Sie erhalten ein digital signiertes PDF zurück.

5. Änderung im Verkaufsprozess

Als Letztes möchte ich Sie noch kurz auf eine kleine, aber notwendige Änderung im Verkaufsprozess aufmerksam machen. Während wir in Europa die Rechnungsstellung nach dem nach Versand der Ware gewohnt sind, erfolgen in China Geschäft meist per Vorkasse. Das macht eine Umstellung des Prozesses im ERP-System notwendig. Beachten Sie dieses Detail von Anfang an, sind Sie schneller startklar, um die Geschäftstätigkeit in China aufzunehmen.

Ihr Ansprechpartner

Udo Burbrink

Bereichsleitung Microsoft Dynamics

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